Bewerber für attraktiv bezahlte Jobs gehen im Bewerbungsschreiben möglichst auf die Erwartungen der Jobanbieter ein. Viel spannender sind aber für Firmen Bewerber, die sich ihrer eigenen Kompetenzen beruflich und privat bewusst sind. Gute Einstellungsaussichten bestehen mit einer ehrlichen, ehrgeizigen Bewerbung nach gründlicher Recherche zum potenziellen Arbeitgeber.
Die eigenen Fähigkeiten mit den Erwartungen des Arbeitgebers vergleichen
„Sie bringen mit“ steht bei vielen Jobangeboten. An Erwartungen werden berufliche Grundfähigkeiten und spezielle Talente genannt. Außerdem erwarten Arbeitgeber eine Reihe bestimmter, für die Tätigkeit wichtiger persönlicher Fähigkeiten. Oft erfüllen Bewerber jede einzelne. Dennoch bekommen sie eine Absage, die sie nicht verstehen. Der Grund ist ganz einfach. Arbeitgeber suchen Teamverstärkung nicht „von der Stange“, sondern mit ehrlich genannten Soft Skills. Wer als Bewerber manche der Erwartungen aktuell nicht erfüllt, kann sich diese bei der Tätigkeit aneignen. Nach Bewerbern mit diesem Ehrgeiz suchen Jobanbieter.
Gehaltsvorstellungen des Arbeitgebers und Bewerbers
Natürlich möchten Arbeitgeber möglichst wenig investieren. Bewerber möchten sich finanziell mit dem Jobwechseln verbessern. Der Mittelweg findet sich bei der Suche nach dem regional üblichen Durchschnittsgehalt einer Branche. Beispielsweise kann ein Elektriker mit abgeschlossener Berufsausbildung und einigen Jahren Berufserfahrung jährlich als Gehaltswunsch durchaus 30.000 Euro Bruttolohn im Bewerbungsgespräch nennen. Kleine Firmen können solche Wünsche oft nicht erfüllen, während große Arbeitgeber deutlich mehr für erfahrene Fachkräfte dieses Berufs ausgeben. Auch für Spezialausbildungen an Fachhochschulen oder Universitäten liegen die Gehaltsaussichten deutlich über dem Durchschnitt.
Lehrjahre und Herrenjahre im Handwerk
Handwerksberufe gibt es seit Ewigkeiten. Sie bleiben auch im digitalen Zeitalter ständig stark nachgefragt. Persönliche Voraussetzungen sind unter anderem körperliche Fitness und Freude an Bewegung, starke Belastbarkeit in auftragsstarken Zeiten und das berufsunabhängige Talent, auch neue handwerkliche Aufgaben spontan zu meistern. Spätestens im Vorstellungsgespräch erkennen Arbeitgeber auf den ersten Blick, ob die Fähigkeiten in der Bewerbung wahrheitsgetreu angegeben wurden. Wer als Handwerker nach der Berufsausbildung erst einige der Fähigkeiten besitzt, verbessert seine Einstellungschancen durch die erklärte Bereitschaft zum ständigen Dazulernen.
Bei der Bewerbung auch das Kleingedruckte in den Bedingungen beachten
Wer nicht gerne reist, sollte in den Bewerbungsbedingungen auf Hinweise wie „Reisebereitschaft“, „Außendienst“ und „Wechseltätigkeit“ achten. Gesucht werden hier Vertriebsmitarbeiter, Kundenberater im Außendienst oder Montagemitarbeiter. Besser für Jobsuchende für den Innendienst sind Jobs beispielsweise als Industriemechaniker zur Betreuung der Produktionsanlagen. Doch auch hier kann es bei Betriebserweiterungen zu Außeneinsätzen kommen, falls Arbeiter der neuen Hallen in die Technik eingewiesen werden sollen. Beliebt als bezahlte oder ermöglichte Erwachsenenbildung sind Jobaussichten mit dem Hinweis auf geplante betriebliche Bildungsförderung.
Vorrecherche zu potenziellen Arbeitgebern
Das Internet ist für viele ehemalige Arbeitnehmer zum subjektiven Ventil ihrer Meinungsäußerung geworden. Solche Recherchequellen sagen nichts über den Arbeitgeber aus, was sich auf die persönlichen Erwartungen beziehen lässt. Eine deutlich bessere Einschätzung ist anhand gegebener Leistungsversprechen möglich. Daran sollten sich Bewerber orientieren, um ein vorläufiges Empfinden des möglichen Betriebsklimas zu erhalten. Doch selbst dieses bleibt subjektiv. Gute Rechercheergebnisse sind auf der Website der Jobanbieter, eventuell über denen Kommunikation auf sozialen Netzwerken zu finden.
Fazit
Jobsuche in einer verzweifelten Situation führt oft zu einer frustrierenden Tätigkeit, die nicht lange andauert. Wer eine längerfristige Anstellung sucht, sollte sich schon vor der Bewerbung intensiv mit dem Arbeitgeber und dem Jobangebot auseinandersetzen. Umso besser lassen sich Erwartungen des Arbeitgebers und Bewerbers im Vorstellungsgespräch einander annähern.
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