Digitale Systeme gehören heute zur Grundausstattung moderner Architektur. Von der Energieverwaltung über Zugangskontrollen bis hin zur Besucherkommunikation. Gebäude werden immer stärker vernetzt gedacht. Besonders dort, wo öffentlicher Besucherverkehr herrscht, ist effiziente Informationsvermittlung entscheidend. Entscheidend ist jedoch nicht nur, dass diese Technologien vorhanden sind, sondern wie sie integriert werden.
Nachhaltigkeit bedeutet für Architekten in der Planung digitaler Infrastruktur vor allem Langlebigkeit, Modularität und eine nutzerfreundliche Wartung.
Digitale Kommunikationsstrukturen – wo werden sie gebraucht?
Digitale Kommunikationssysteme sind längst kein Zukunftsthema mehr, sondern ein zentraler Bestandteil moderner Gebäudeplanung. Überall dort, wo Informationen aktuell, verständlich und strukturiert vermittelt werden müssen, entstehen neue Anforderungen an Architektur und technische Ausstattung. Durch zunehmende personelle Engpässe und zu hohe bürokratische Hindernisse wäre eine effiziente Abwicklung in den meisten Bereichen sonst längst nicht mehr möglich.
Displays oder andere Geräte helfen, Informationen dort sichtbar zu machen, wo Menschen Orientierung, Service oder Sicherheit benötigen. Ob Bürgerbüro, Klinik oder Unicampus – Gebäude werden zunehmend als interaktive Informationsräume verstanden. Gerade im öffentlichen Bereich wächst der Bedarf, Inhalte flexibel, barrierearm und ressourcenschonend zu vermitteln.
Beispiele zur Anwendung in der Architektur
Ein wichtiges Element solcher Systeme ist ein Digital Signage. Eine digitale Anzeigetechnik, mit der Inhalte zentral gesteuert und in Echtzeit aktualisiert werden können. Dadurch lassen sich Papier-Aushänge, Plakatwände und manuelle Informationssysteme weitgehend ersetzen. Diese Geräte finden sich häufig in Eingangsbereichen von Behörden, Fitnessstudios oder anderen Einrichtungen, wo neue Besucher bei der Ankunft Informationen erwarten.
Ein paar typische Einsatzorte digitaler Infotafeln:
- Rathäuser und Bürgerbüros, um Besucher zu leiten und Wartezeiten transparent anzuzeigen.
- Schulen und Hochschulen, für Stundenpläne, Raumänderungen oder Veranstaltungshinweise.
- Krankenhäuser, wo Patientinnen und Besucher über Stationen, Hygienevorgaben und Notfallwege informiert werden.
- Bahnhöfe oder Gemeindezentren, um Ankündigungen, Sperrungen oder lokale Veranstaltungen aktuell zu kommunizieren.
Die Aufgabe für Architekten: Die Integration digitaler Informationssysteme bedeutet vor allem eines: Vorausschauendes Planen. Digitale Anzeigetechnik darf nicht als nachträgliches Zusatzmodul verstanden werden, sondern sollte bereits in der Entwurfsphase berücksichtigt werden – ähnlich wie Licht, Akustik oder Barrierefreiheit. Entscheidend ist, dass sich die Bildschirme und Infotafeln harmonisch in das architektonische Konzept einfügen, ohne den Raum zu dominieren.
Wichtige Aspekte bei der Planung
Architekten und Planer sollten digitale Infrastruktur früh im Entwurfsprozess berücksichtigen. Spätere Nachrüstungen sind nicht nur teurer, sondern auch ressourcenintensiv. Folgende Punkte haben sich in der Praxis bewährt:
- Leitungs- und Stromführung für digitale Systeme von Beginn an mitplanen
- Zentrale Serverräume oder Technikflächen mit ausreichender Kühlung vorsehen
- Wartungszugänge und Austauschmöglichkeiten berücksichtigen
- Energie- und Datenmanagement in einem Konzept zusammenführen
Wie eine Studie der Deutschen Energie-Agentur (dena) zeigt, können gut vernetzte Gebäudesysteme den Energieverbrauch um bis zu 30 Prozent senken. Entscheidend ist, dass Technik und Architektur als Einheit gedacht werden, nicht als nachträgliche Ergänzung. Gerade in öffentlichen Behörden werden die Informationssysteme später enorm dazu beitragen, dass die Abläufe effizient funktionieren können.
Wie lassen sich digitale Lösungen mit Nachhaltigkeit kombinieren?
Nachhaltigkeit bedeutet bei digitaler Gebäudeinfrastruktur auch, den Energieverbrauch zu berücksichtigen. Eine intelligente Steuerung sorgt dafür, dass Monitore, Beleuchtung oder Klimatisierung nur dann aktiv sind, wenn sie tatsächlich benötigt werden. In der Praxis bedeutet das etwa: Sensoren schalten Displays in Wartezonen automatisch ab, sobald keine Bewegung mehr registriert wird.
Damit die Planung langfristig wirtschaftlich bleibt, sollten Architekten auf standardisierte Schnittstellen und austauschbare Komponenten achten. Proprietäre Systeme führen oft zu unnötiger Abhängigkeit vom Anbieter. Bewährt haben sich modulare Plattformen, die unterschiedliche Geräte – etwa Türdisplays, Besucherbildschirme oder Energiezähler – in ein gemeinsames Netzwerk integrieren können. Später lassen sich so Erweiterungen von anderen Herstellern hinzufügen, ohne die bestehende Technik komplett tauschen zu müssen.
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