Es gibt unzählige User, die einen Fire TV Stick nutzen, um ihr Fernsehgerät internettauglich zu machen. Der Stick braucht lediglich in einen freien HDMI-Port eingesteckt zu werden und aus einem herkömmlichen Fernsehgerät wird ein modernes Smart TV-Gerät. Damit kann auf diverse Inhalte aus dem Internet zugegriffen werden.
Neben der großen Filmbibliothek von Amazon Prime sind auch Inhalte aus den Mediatheken der bekannten Fernsehsender sowie auf YouTube abrufbar. Auf dem Fire TV Stick lassen sich verschiedene Apps installieren. Es steht daher auch ein Webbrowser zur Verfügung, mit dem sämtliche Webseiten aufgerufen werden können. Nutzer dieses Sticks sollten allerdings unbedingt auf die Sicherheit achten.
Ein VPN bietet einen hohen Schutz
Wer gerne sicher und anonym im Netz surfen und Inhalte abrufen möchte, sollte auf dem Fire TV Stick ein VPN einrichten. Dieses verschlüsselt die Daten und überschreibt die zugewiesene IP-Adresse. Dadurch erhöht sich die Sicherheit im erheblichen Maße. Die Funktionsweise sollte zum besseren Verständnis kurz beschrieben werden. Sucht der Nutzer nach einem Film oder einen Musiktitel im Internet, muss die Suchanfrage hochgeladen werden.
Der Fire TV Stick ist mittels WLAN oder mit einem LAN-Kabel mit dem Router verbunden. Deshalb wird das Internet zur Datenübertragung genutzt. Durch das VPN werden die Daten mit einem starken Verschlüsselungsalgorithmus versehen, sodass sie für Hacker völlig unbrauchbar sind. In umgekehrter Richtung werden die empfangenen Daten ebenfalls verschlüsselt. Das ist ein enormer Gewinn für die Sicherheit.
Daten werden über Server des VPN-Anbieters umgeleitet
Ein weiteres interessantes Feature ist die Umleitung der Daten. Jedem Internetzugang wird vom jeweiligen Provider eine eindeutige IP-Adresse zugewiesen. Anhand dieser Adresse lässt sich jeder Anwender identifizieren. Ist jedoch ein VPN auf dem Fire TV Stick eingerichtet, werden die Daten über Server des VPN-Anbieters umgeleitet. Im Zuge der Datenumleitung wird gleichzeitig die IP-Adresse überschrieben. Dadurch lässt sich der Datenverkehr keinem Nutzer mehr zuweisen. Zudem wird auch der eigene Standort verschleiert. Das ist ein gravierender Vorteil, falls Inhalte mit Länderbeschränkungen aufgerufen werden.
Insbesondere bei multimedialen Inhalten wie Videos, Musik oder Fotos müssen Urheberrechte eingehalten werden. Anbieter, die solche Inhalte zur Verfügung stellen, müssen dafür Lizenzrechte erwerben. Diese gelten manchmal nur für bestimmte Länder. Erfolgt ein Aufruf aus einem Land, für das die Lizenz nicht gilt, kann der Inhalt nicht abgerufen werden. Es erscheint dann zumeist die Information, dass die Inhalte nicht verfügbar sind oder nicht gezeigt werden dürfen. Erfolgt der Aufruf über ein VPN, dann wird er nicht mehr als Aufruf aus einem anderen Land wahrgenommen. Das bedeutet, wer ein VPN auf seinem Fire TV Stick eingerichtet hat, kann auf sämtliche Inhalte problemlos zugreifen.
Das VPN ist schnell eingerichtet
Mit dem Fire TV Stick kann eine Bibliothek von zahlreichen Apps aufgerufen werden. Es handelt sich um eine ähnliche Funktion wie bei dem Google Play Store. Dort findet jeder Interessent eine geeignete VPN-App. Diese braucht lediglich heruntergeladen und installiert zu werden. Der Anwender benötigt jedoch ein Konto, um diese App nutzen zu können. Ist schon auf dem Smartphone oder dem PC ein VPN eingerichtet, stehen die Anmeldeinformationen für den Account meistens sofort zur Verfügung. Falls dies nicht der Fall ist, muss ein neues Konto angelegt werden.
Das Anlegen eines Accounts gelingt am besten mit einem Computer oder einem mobilen Endgerät. Zumeist wird dann ein Code per E-Mail geschickt, der aus vier Zahlen besteht. Dieser Code braucht dann nur noch in die Eingabemaske der VPN-App eingegeben zu werden. Nach der erfolgreichen Registrierung können noch weitere Einstellungen vorgenommen werden. Die hohe Sicherheit bei der Datenübertragung beginnt sofort nach der Freischaltung der App. Die optionalen Einstellungen dienen nur noch der optimalen Anpassung.
Einen seriösen VPN-Anbieter wählen
Es gibt kostenlose und kostenpflichtige VPN-Anbieter. Zahlreiche User entscheiden sich für eine kostenlose Variante, um Geld zu sparen. Allerdings ist es nicht empfehlenswert, bei Sicherheitssoftware auf kostenlose Produkte zu setzen. Jedem Menschen sollte klar sein, dass kein Anbieter etwas verschenkt. Anbieter, die kostenlose Software zur Verfügung stellen, verkaufen zumeist persönliche Daten von den Nutzern. Das ist mittlerweile ein lukratives Geschäftsmodell geworden. Seriöse Anbieter verlangen nur ein paar Euro im Monat. Sie halten sich an den Datenschutz und geben die Daten niemals ohne Zustimmung des Eigentümers an Dritte. Zudem bieten solche Anbieter ihren Kunden einen umfangreichen Kundensupport.
Ein weiteres Kriterium bei der Auswahl eines VPN-Anbieters ist die Anzahl der verfügbaren Server. Empfehlenswerte Anbieter betreiben in nahezu allen Ländern der Welt unzählige Webserver. Das ist deshalb so wichtig, weil damit sichergestellt werden kann, dass es beim Aufruf von Inhalten keine Länderrestriktionen mehr gibt. Zudem bietet eine hohe Anzahl an Servern den Vorteil, dass es nicht zu einer Verringerung der Geschwindigkeit kommen kann. Die volle Bandbreite sollte zu jeder Zeit gewährleistet sein. Wer über seinen Fire TV Stick einen Film ansehen möchte, ist sicherlich nicht erfreut, wenn die Wiedergabe ruckelt und stockt, weil die Infrastruktur der Server nicht leistungsfähig genug ist.
Ein geeignetes VPN-Protokoll wählen
Es stehen verschiedene VPN-Protokolle zur Verfügung. Bei Premium-Anbietern können die Kunden selbst wählen, für welches Protokoll sie sich entscheiden. Der Nutzer hat zumeist die Wahl zwischen einer hohen Kompatibilität und Geschwindigkeit oder einer hohen Sicherheit und guten Netzwerkstabilität. Insgesamt stehen sieben VPN-Protokolle zur Wahl. Dazu gehören die folgenden:
- OpenVPN
- IPSec/IKEv2
- WireGuard
- SSTP
- L2TP/IPSec
- PPTP
- NordWhisper
Am häufigsten kommt jedoch das Protokoll OpenVPN zum Einsatz. Es ist weit verbreitet und wird inzwischen von zahlreichen Anbietern genutzt. OpenVPN bietet eine hohe Geschwindigkeit sowie sehr viel Sicherheit. Das sind auch die Gründe für die große Beliebtheit. Beim Abruf der verfügbaren Inhalte werden auch immer persönliche Daten an den jeweiligen Anbieter übermittelt. Diese können von kriminellen Hackern abgefangen und missbräuchlich genutzt werden.
Zudem könnte es Angreifern gelingen, über einen ungesicherten Fire TV Stick ins private Heimnetzwerk des Nutzers einzudringen. Von dort aus hätte der Täter dann auch einen Zugriff auf die sensiblen Daten, die auf dem Computer oder dem mobilen Endgerät gespeichert sind. Deshalb sollte die Datensicherheit auch nicht im Bereich der Unterhaltungselektronik vernachlässigt werden.
Zusammenfassung
Auch bei der Nutzung eines Fire TV Sticks sollte auf die Sicherheit der Datenübertragung geachtet werden. Auf solch einem Stick sind zwar keine Daten vom Bankkonto oder von der Kreditkarte gespeichert, aber trotzdem ist die Sicherheit sehr wichtig, damit es beim Streaming nicht zu Cyberattacken kommen kann.
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