Das Jahr 2023 ist ein großes für die dänische Architektur. Die Hauptstadt Kopenhagen ist die UNESCO- Welthauptstadt der Architektur und trägt diesen Titel völlig zu Recht. In kaum einer anderen Stadt finden sich in einzigartige Bauwerke in dieser Dichte. Altes Bauwerk und moderne Formgebung ergänzen sich wie selbstverständlich.
Doch auch über die Stadtgrenzen Kopenhagens hinaus können Gäste in Dänemark viele interessante Bauwerke bewundern. Die neue Hafenfront in Aalborg ist ein Beispiel für eine gelungene Architektur, die den Menschen Raum zum Leben schenkt. Moderne Architektur in Dänemark ist nicht nur außergewöhnlich, moderne Entwürfe setzen immer auch auf Nachhaltigkeit. Das dänische Design hat große Namen hervorgebracht und die moderne Architektur führt das Erbe von Arne Jacobsen und Co. auf hohem Niveau fort.
Oper in Kopenhagen
Die königliche Oper befindet sich auf der Insel Holmen und liegt vis-a-vis zum Königshaus. Das Gebäude wurde vom dänischen Architekten Henning Larsen entworfen und gilt als eines der modernsten Opernhäuser weltweit. Der Blick aus dem Foyer führt über das Wasser in Richtung Nyhavn und zum Schloss Amalienborg. In der Oper befinden sich ein Café und ein Restaurant. In naher Zukunft wird ein Garten eröffnet, der im Parkhaus der Oper seine unterste Ebene hat und nach draußen führt. Führungen durch das Haus können direkt über die Oper gebucht werden. Ebenfalls von Architekten Henning Larsen wurden die Häuser Bølgen in Vejle entworfen, deren Form an eine Welle erinnern, sowie das Moesgaard Museum in Højbjerg.
Der schwarze Diamant
Der schwarze Diamant hat sich seit seiner Eröffnung zu einem Wahrzeichen der Stadt entwickelt. Namensgebend ist die schwarze Fassade des kubischen Gebäudes, die ein einzigartiges Funkeln in Verbindung mit dem Wasser eingeht, das ihr zu Füßen liegt. Im Inneren befindet sich die königliche Bibliothek. Architektur und Kultur gehen hier eine perfekte Symbiose ein. Ein Besuch ist für alle Bibliotheksliebhaber und Architekturanhänger ein Muss.
Amager Bakke
Das Panorama der Hauptstadt Kopenhagen wurde im Jahr 2017 durch einen neuen markanten Punkt ergänzt. Auf der Insel Amager wurde eine Müllverbrennungsanlage eröffnet. Verantwortlich für den außergewöhnlichen Entwurf war der Architekt Bjarke Ingels. Im Inneren des Gebäudes wird Müll verbrannt und dieser Vorgang erzeugt Strom, der ins Stromnetz der Hauptstadt einfließt. Das Besondere an der Müllverbrennungsanlage ist das schräge Dach, auf dem sich eine Skipiste befindet, die Sommer wie Winter genutzt werden kann. Der Kopf hinter dieser genialen Idee ist international nicht unbekannt und wird für seine fantastischen Bauwerke bewundert.
Bjarke Ingels war am Bau eines Turms des neuen World Trade Centers beteiligt. In Kopenhagen hat der Architekt, der auf einem Hausboot im Hafen der Stadt wohnt, viele Spuren hinterlassen. Der Neubau des Restaurants „Noma“, der Wohnpark für Studierende „Urban Rigger“ sowie der Park Superkilen sind aus der Kreativität Ingels entstanden.
Superkilen
Der Park ist ein öffentlicher Stadtraum im Kopenhagener Stadtteil Nørrebro. An der Planung und Entwicklung war unter anderem der Architekt Bjarke Ingels beteiligt. Die Grundidee des dänischen Designs wird in Superkilen umgesetzt. Hier ist ein Stadtraum zum Leben entstanden. Der Park unterteilt sich in den Roten Platz mit Cafés und Musik, dem Schwarzen Markt mit einem Springbrunnen und dem Grünen Park zum Picknicken und zum Spielen. Eine kunterbunte Landschaft, die die Diversität des Stadtteils widerspiegelt. Teile des Parks hat fast jeder schon einmal gesehen, denn viele Besucher nutzen die außergewöhnliche Umgebung für Reisefotos, die die stolz teilen.
Louisiana Museum of Modern Art
Etwas nördlich vom Kopenhagen liegt der Ort Humlebæk. Hier befindet sich das Louisiana Kunstmuseum mit einer weltweit bekannten Ausstellung. Im Garten können Besucher eine Skulpturensammlung bewundern und ganz nebenbei den Blick übers Meer schweifen lassen. Die kulturelle Bedeutung des Museums in Verbindung mit der Architektur ergibt einen einzigartigen Zusammenschluss, der auch Gäste begeistert, die sich nur in geringem Maß mit moderner Kunst befassen.
Circle Bridge
Dänische Architektur finden Besucher nicht ausschließlich in Gebäuden. Ein tolles Beispiel ist die Circle Bridge in Kopenhagen. Die Brücke ist ein Projekt des Künstlers Ólafur Elíasson und verbindet die Stadtteile Christianshavn und Applebys Plads. Die Fußgängerbrücke besteht aus fünf einzelnen kreisrunden Segmenten, von den die mittleren drei für eine Bootsdurchfahrt geöffnet werden können. In jeder Plattform ist mittig ein Mast mit Drahtseilen integriert, sodass der Eindruck von Segelbooten entsteht. Besucher der Stadt finden hier einen tollen Platz, um den Blick auf die Hafenfront einschließlich des schwarzen Diamanten zu genießen.
ARoS in Aarhus
Das ARoS in Aarhus zählt zu den größten Kunstmuseen im Norden von Europa. Neben einer Dauerausstellung können Besucher hier regelmäßig Wechselausstellungen genießen. Ein Höhepunkt des Besuchs stellt ein Aufenthalt auf der Dachterrasse dar. Hier hat der Künstler Ólafur Elíasson einen Panoramarundgang in Regenbogenfarben geschaffen. Der Walk bietet den offenen Blick über die Stadt Aarhus im ganzen Farbspektrum und verbindet das Spiel mit dem Licht und den Wunsch nach offenen Räumen.
Das Dänische Architektur Center
Direkt am Hafen steht das architektonisch außergewöhnliche Gebäude BLOX. Ein kulturelles Zentrum für Veranstaltungen und ein beliebter Treffpunkt. In diesen Räumen wurde in diesem Jahr eine interaktive Dauerausstellung eröffnet, die sich mit der Geschichte der dänischen Architektur von der Wikingerzeit bis zu den Entwicklungen der Gegenwart befasst. Ein Thema ist die Stadtentwicklung im Wandel der Zeit und wie sie zur Lebenssituation in Kopenhagen passt. In bester Lage können Besucher eine Zeitreise erleben, die für die ganze Familie spannend aufbereitet ist. Kinder finden Gelegenheiten zum Spielen und können an Workshops teilnehmen, die die lebendige Ausstellung unterstützen. Das DAC bietet eine Stadtführung zu den architektonischen Höhepunkten der Stadt Kopenhagen an.
The endless Bridge
Die endlose Brücke ist eine kreisrunde Brückeninstallation am Varna Strand in Aarhus. Einmal betreten können Besucher endlos im Kreis über das Wasser gehen. Entworfen wurde die Holzbrücke von den Architekten Niels Povlsgaard und Johan Gjødes. Das erste Mal wurde sie im Jahr 2015 im Rahmen eines Kunstprojekts präsentiert und hat auf Anhieb überzeugt. Seitdem steht die endlose Brücke in jedem Sommer am Ostseestrand und begeistert Besucher und Badende.
Dänische Architektur verbindet Handwerk und Design
Das Ziel dänischer Architektur ist die Umsetzung von Konzepten, die das Lebensgefühl der Menschen bereichern. Bewohner und Gäste können überall architektonische Besonderheiten entdecken. Ein gutes Beispiel ist der Fahrradunterstellplatz am Karen Blixen Plads in Kopenhagen. Schalen aus Beton schaffen einen einzigartigen überdachten Abstellplatz in der Fahrradstadt. Viele der Bauwerke sind eine Verbindung aus Design, Kultur und Handwerk. Die Formen sind oft schlicht und ästhetisch schnörkellos.
Bildquelle Titelbild:
- ESB Professional/shutterstock.com