Die Abkürzung MDF steht für mitteldichte Holzfaserplatten und bezeichnet einen sehr beliebten Baustoff, der sich einfach verarbeiten lässt und daher häufig bei unterschiedlichen Bauprojekten zum Einsatz kommt. Optisch ist MDF zunächst aber nicht besonders ansprechend und wird daher oftmals mit Folie beklebt oder lackiert. Damit eine Lackierung aber dauerhaft hält und das Material weder optisch noch funktional beeinträchtigt wird, sollte MDF unbedingt immer grundiert werden.
Warum braucht MDF eine Grundierung?
Bei MDF handelt es sich um einen sehr populären Baustoff, der ähnlich wie Spanplatten aus gepressten Holzfasern besteht. Überwiegend werden zu diesem Zweck Nadelhölzer ohne Rinde verwendet, die fein zerfasert wurden und anschließend in eine feste und homogene Struktur gepresst werden. Der Werkstoff ist in zahlreiche Stärken und Größen verfügbar und kann mit einfachen Mitteln auf die benötigten Maße zurechtgesägt werden. Die Dichte von MDF liegt bei 600 bis 1.000 kg/m². Damit ist das Material dichter als Schnittholz und weniger dicht als Nassfaserplatten. Im Vergleich zu Massivholz fällt MDF deutlich weniger fest aus, was aber auch die Verarbeitung erleichtert.

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Da MDF im Gegensatz etwa zu OSB eine sehr homogene Struktur aufweist, präsentieren sich auch die Quelleigenschaften des Werkstoffs ebenso gleichmäßig. MDF ist vergleichsweise saugstark, was bedeutet, dass das Material Feuchtigkeit recht schnell aufnimmt. Dann quillt es auf, und sowohl die Optik als auch die Stabilität und Funktion werden nachhaltig beeinträchtigt. Aus diesem Grund soll MDF vor einer gewünschten Lackierung unbedingt eine Grundierung erhalten, die verhindert, dass der Lack in die Platte eindringt. Nur so lässt sich ein optimales Ergebnis erzielen.
MDF grundieren: So wird der Werkstoff vorbereitet
Bevor eine Grundierung auf die MDF-Platte aufgetragen werden kann, muss das Material entsprechend vorbereitet werden. Wichtig ist an dieser Stelle vor allem eine gleichmäßige Struktur der Oberfläche. Im ersten Schritt muss die Platte gründlich gereinigt werden, bis sich keinerlei Schmutz oder Staub mehr darauf befindet. Dann sollte die Oberfläche abgeschliffen werden. Hierzu eignet sich Schmirgelpapier mit einer Körnung von 150 bis 180.
Nicht nur die Fläche, sondern auch die Kanten müssen unbedingt sorgfältig abgeschliffen werden. Der dabei entstehende Staub kann mit einem Mikrofasertuch aufgenommen werden. Anschließend sollte eine Behandlung mit einem Fettreiniger erfolgen, um eine besonders gründliche Reinigung zu gewährleisten. Bevor die eigentliche Grundierung aufgetragen werden kann, muss der Werkstoff vollständig abtrocknen.
Die richtige Grundierung ist die Basis für einen fachgerechten Anstrich
Im Fachhandel sind Grundierungen von verschiedenen Herstellern verfügbar. Es ist ratsam, sowohl die Grundierung als auch den späteren Lack vom selben Hersteller zu wählen, um sicherzustellen, dass die Eigenschaften der Produkte möglichst optimal miteinander harmonieren. Die Verwendung eines hochwertigen Isoliergrunds unterstützt nicht nur die Homogenität der MDF-Oberfläche, sondern verleiht der Platte auch schmutz- und wasserabweisende Eigenschaften. Die Grundierung sollte mit einer Schaumstoffrolle aufgetragen werden, da diese ein sehr gleichmäßiges Verteilen ermöglicht. Auch die Grundierung muss vollständig abtrocknen, bevor der nächste Schritt erfolgen kann.

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Ist die MDF-Platte gut durchgetrocknet, wird sie noch einmal mit Schleifpapier bearbeitet. Diesmal empfiehlt sich dabei aber eine feinere Körnung, die etwa zwischen 320 und 400 liegen sollte. Erneut muss danach eine gründliche Reinigung erfolgen. Ein trockenes Mikrofasertuch hilft beim Entfernen des Schleifstaubs. Die Platte wird dann noch einmal mit einem Fett- oder Silikonreiniger behandelt, um sicherzustellen, dass alle Schmutzrückstände beseitigt werden. Auch hier müssen die Kanten in jedem Fall mit in jeden Arbeitsschritt einbezogen werden. Beim Auftragen der Grundierung sollte der Raum im eigenen Interesse übrigens immer gut belüftet sein. Das gilt vor allem bei wasserfesten Grundierungen, die für MDF verwendet werden können.
Wie häufig sollte die Grundierung aufgetragen werden?
Diese Frage lässt sich nicht pauschal beantworten. Es kommt darauf an, wann die MDF-Oberfläche vollständig von Schmutz befreit ist und eine homogene Struktur aufweist. Konkret bedeutet dies, dass in manchen Fällen ein Schleifvorgang genügt, während andere Platten mehrfach abgeschliffen und gesäubert werden müssen. Durchschnittlich empfehlen Experten, den beschriebenen Vorgang etwa zwei bis drei Mal durchzuführen, um ein optimales Ergebnis zu erzielen und die Vorbereitung auf den Decklack so effektiv wie möglich zu gestalten.

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Was sollte beim Auftragen des Decklacks beachtet werden?
Grundsätzlich können vielfältige Lacke für das Streichen von MDF verwendet werden. Es ist möglich, die Platten mit einem Hochglanz- oder Seidenglanzlack zu versehen, abhängig davon, welche Optik erreicht und welcher Effekt erzielt werden soll. In den meisten Fällen gilt aber: Der Lack muss in mehreren Schichten aufgetragen werden, um eine vollständige Deckkraft zu erhalten. Wie häufig genau MDF lackiert werden muss, ist aber auch wieder vom Einzelfall abhängig. Heimwerker müssen also einfach sehen, wann der Werkstoff ausreichend behandelt wurde und wann noch eine zusätzliche Schicht erforderlich ist.
Wer sich für eine Hochglanzoberfläche entscheidet, sollte darauf achten, einen Klarlack zu verwenden. Nach jeder Schicht muss hier ein erneutes Abschleifen und Säubern erfolgen, um den gewünschten glänzenden Effekt zu erreichen. Soll die Oberfläche dagegen seidenmatt ausfallen, kann und sollte auf Klarlack verzichtet werden. Beim Kauf des Decklacks ist es zudem wichtig, dass dieser ausdrücklich als seidenmatt ausgezeichnet ist.
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