Steingärten sind attraktive Gestaltungselemente für extrem trockene oder vollsonnige Lagen oder an Abhängen und Böschungen. Selbst als Blickfang mitten in einer Gartenanlage entfaltet ein Steingarten besonderes Flair.
Steingarten gestalten: Grundlegende Informationen
In Steingärten spielen, wie der Name schon sagt, Steine eine überwiegende Rolle bei der optischen Gestaltung. Ein Steingarten kann zwischen vorhandenen oder extra zu diesem Zweck beschafften Steinen und Steinblöcken angelegt werden. Manche Steingärten brauchen als Basis ein Vlies oder Kiesschichten. Ganz natürlich können sie auf Geröll- oder Schutthalden angelegt werden. Im Großen und Ganzen gibt es zwei Hauptdesigns bei Steingärten:
- den alpinen Steingarten (Alpinum)
- den mediterranen Steingarten
Weitere Sonderformen sind Geröllgärten oder Kiesbeete. Als Bepflanzung dienen Blühpflanzen, kleine oder dünne Sträucher und Gräser. Sehr große Steingarten-Anlagen können mit kleinen Kiefern, Zypressen oder Wacholder bepflanzt werden.
Steine sind das bestimmende Element
Die Auswahl schöner Steine für den Steingarten ist schier grenzenlos. Es können Steine in der Natur gesammelt oder gekauft werden. Alle Steinarten sind geeignet. Sie sollten allerdings nicht zu stark bearbeitet sein oder in unpassender Weise künstlich aussehen. Sonst ginge der natürliche Steingarten-Schick schnell verloren. Die gewählte oder vorhandene Steinart entscheidet nachher auch über die Art des Bewuchses. Auf Kalksteine können keine kalkempfindlichen Pflanzen gesetzt werden. Das sollten Gärtner bereits bei den ersten Planungen mit in ihre Überlegungen einbeziehen. Besonders dekorative Steinarten sind:
- Dolomit
- Gneis
- Granit
- Kalkstein
- Sandstein
- Schiefer
Im Handel gibt es zusätzlich eingefärbte Zierkiesel, markante Findlinge oder sogar große Halbedelsteine wie Rosenquarze, die in Steingärten integriert werden können.
Die Basis für den Steingarten schaffen
An trockenen Hängen, Böschungen oder auf Bauschutt kann ein Steingarten recht einfach angelegt werden. Wo der Untergrund aus unansehnlichen Bauresten besteht, sollte zusätzlich ein Vlies, etwas Kies und magere Erde aufgebracht werden. Mitten im Garten wird die Steinanlage am besten über einem Fundament oder auch rund um eine künstliche Naturmauer herum angelegt. In normalem Rasen oder auf Mutterboden lohnt es sich etwa 20 bis 30 Zentimeter Boden auszuheben und eine Drainageschicht aufzubringen. Steingartenpflanzen mögen grundsätzlich keine nassen Füße und zu nährstoffreiche Böden.
Die Oberfläche wird mit magererer, steiniger oder sandiger Erde aufgefüllt. Ein Unkrautvlies verhindert den Nachwuchs unerwünschter Pflänzchen aus der Tiefe. Wichtig ist, dass der Steingarten luftig ist, frei steht, leicht erhaben ist und nicht von umgebenden Pflanzen oder Rasen eingewuchert werden kann.
Eine möglichst natürliche Landschaft formen
Hier sind gestalterisches Geschick und Visionen gefragt. So manch ein Standort gibt schon erste Linien für Hügel, Mulden oder vielleicht sogar einen kleinen Bachlauch mit Teich vor. Ansonsten müssen Vorstellungsvermögen und Fantasie eine Landschaft erschaffen. Diese sollte möglichst wie gewachsen und „echt“ aussehen.
Steingarten gestalten und Highlights setzen
Was soll der besondere Blickfang im Steingarten sein? Mit einem beeindruckenden natürlichen Steinsäule, einer schönen Zypresse, einer Skulptur oder einen einzigartigen Findling bekommt der Steingarten eine individuelle Note. Selbst in der Natur kann das aufmerksame Auge, diese hervorstechenden Elemente beobachten.
Die mittleren Elemente planen
Wenn der Blickfang steht, kommen die mittelgroßen Elemente ins Spiel. Hier stehen Pflanzen wie üppige Gräser, mittelgroße Blühpflanzen und natürlich die mittelgroßen Steine. In diesem Bereich wäre die Anlage eines Bachlaufes oder eines kleinen Beckens mit Umrandung denkbar.
Die niedrigen Elemente gestalten
Die Basis des Steingartens bilden Kiesschichten, nachempfundene Schutthalden (aus Schiefer) und Polsterpflanzen. Große, glatte und flache Steine, die von Steingarten-Blühern überwuchert werden, bilden schöne gestalterische Elemente auf dieser Ebene. Abschnitte mit Wurzelholz, Muschelbruch oder eingefärbten Glaskieseln zaubern märchenhafte Elemente in jeden Steingarten.
Steingarten anlegen und gestalten: Die passenden Pflanzen
Steingärten sind so beliebt, dass fast jedes Gartencenter eine extra Abteilung mit Pflanzen nur für den Steingarten bietet. Dort finden Gartenfreunde unter anderem:
Kleine Steingartenpflanzen
- Hauswurz
- Blaukissen
- Grasnelke
- Thymian
- kleine Enzianarten
- Alpen-Edelweiß
- Polsterphlox
- Wolfsmilch
- Katzenpfötchen
Mittelgroße Steingartenpflanzen
- Wollziest
- Zwergkiefer und andere Mini-Koniferen
- Ziergräser wie den Blauschwingel, die Bergsegge und das Bärenfellgras
- Duftsteinrich
- Alpenrose
- Glockenblumen
- Salbei
- Rosmarin
Große Steingartenpflanzen
- Koniferenstämmchen
- Koreatannen
- Disteln
- Artischocken
- Zuckerhutfichten
- Rosenstämmchen
- Zypresse
- kleinwüchsiger Wacholder
Zu den großen Pflanzen sollten Gärtner wirklich nur dann greifen, wenn ausreichend Platz ist. Selbst die kleinwüchsigen Nadelgehölze können mit den Jahren stattliche Größen erreichen. Wer sich nicht sicher ist, kann Großpflanzen in einem durchlässigen Kübel (kein Wasserstau!) in den Boden seines Steingartens einlassen. So bleibt das Wachstum der Pflanze von Anfang an begrenzt. Bei Bedarf kann sie ganz einfach entnommen werden.
Wie wäre es mit einem hübschen Bachlauf?
Wasser und Wasserspiele sind einfach faszinierend. In Gärten bilden Teiche und Bachläufe besonders attraktive Elemente – und sie sind ganz einfach und schnell angelegt. Im Steingarten bietet sich ein Fertigbecken aus dem Baumarkt an. Wer möchte, kann natürlich auch selbst einen Bachlauf und ein Becken aus Natursteinen, Folien und Fugenmaterial erstellen. Das Wasser wird über elektrische Pumpen mit einem Kabel oder Solarstrom bewegt. Wer etwas mehr investieren möchte, findet am Markt wunderschöne Wasserspiele, die einladend plätschern und viele attraktive und ergänzende Gestaltungs-Accessoires für den Steingarten.