Die Hausratversicherung zählt zu den zentralen Bausteinen privater Absicherung. Sie schützt den gesamten beweglichen Besitz innerhalb der eigenen vier Wände vor Risiken wie Feuer, Sturm, Hagel, Vandalismus, Diebstahl oder Leitungswasser. Nicht jede Versicherung hat den gleichen Leistungsumfang und nicht jede Police passt zu jedem Haushalt. Ein sorgfältiger Vergleich lohnt sich. Insbesondere wenn hochwertige Einrichtungsgegenstände, moderne Technik und Sonderrisiken ins Spiel kommen.
Versicherungsvergleich – nicht nur der Preis entscheidet
Ein fokussierter Blick auf die monatlichen Ausgaben greift bei der Auswahl der passenden Hausratversicherung zu kurz. Wesentlich wichtiger sind die versicherten Gefahren, die Höhe der Deckungssumme sowie mögliche Zusatzbausteine. Gute Tarife zeichnen sich durch Transparenz, Leistungsstärke und Flexibilität aus. Sie berücksichtigen auch individuelle Risiken wie teure E-Bikes, Glasflächen im Erdgeschoss oder maßgefertigte Küchen. Größere Neuanschaffungen oder Renovierungen sind ein guter Anlass, die bestehende Police zu überprüfen. Sind alle Angaben noch korrekt oder gibt es vielleicht günstigere Angebote mit den gleichen Leistungen? Das sind Fragen, die es zu klären gilt.
Die richtige Deckungssumme: Sicherheit durch realistische Werte
Die Deckungssumme stellt den maximalen Betrag dar, den der Versicherer im Schadensfall ersetzt. Empfehlenswert ist eine Pauschale, die sich auf den Quadratmeter Wohnfläche bezieht. Diese sollte bei mindestens 650 € liegen. Bei hochwertiger Ausstattung oder wertvollen Einzelstücken kann es sinnvoll sein, die Deckungssumme über diesem Wert des Hausrats anzusetzen. Der reale Wert sollte mit Kaufbelegen und Fotos dokumentiert und sicher verwahrt werden.
Absicherung besonderer Werte: E-Bike, Glas oder Designerküche
Standardpolicen decken viele Risiken ab. Es gibt jedoch Lücken. Wer etwa ein hochwertiges Fahrrad besitzt, sollte prüfen, ob Diebstahl auch außerhalb der Wohnung mitversichert ist. Viele Versicherer bieten hierfür spezielle Fahrradklauseln oder optimale Zusatzbausteine an.
Gleiches gilt für Sicherheitsglas oder spezielle Fensteranfertigungen, wie sie häufig im Erdgeschoss moderner Einfamilienhäuser oder Wohnungen mit Terrasse verbaut sind. Eine erweiterte Glasversicherung schützt hier vor hohen Reparaturkosten, etwa bei Bruch durch Sturm oder Vandalismus. Auch die hochwertige Einbauküche ist ein Thema. Sofern sie nicht fest mit dem Gebäude verbunden ist, gilt sie als Hausrat. Eine ausreichende Bewertung bei der Ermittlung der Versicherungssumme ist hier essenziell.
Die Fahrlässigkeitsklausel: Ein entscheidendes Detail
Grob fahrlässig verursachte Schäden sind ein häufig unterschätzter Aspekt beim Versicherungsvergleich. Nicht jeder Tarif schließt solche Fälle ein. Beim Onlinevergleich ist schnell ein falsches Häkchen gesetzt. Insbesondere, wenn die Summe günstiger wird. Wer hat nicht schon einmal eine Kerze unbeaufsichtigt brennen lassen, die Terrassentür geöffnet und den Raum verlassen oder das Fenster während eines kurzen Einkaufs auf Kipp gestellt?
Diese Dinge können im Ernstfall zu einer Leistungskürzung führen, wenn der Vertrag nicht entsprechend ausgewählt wurde. Empfehlenswert sind Tarife mit Verzicht auf die Einrede grober Fahrlässigkeit. Diese Formulierung bedeutet, dass der Versicherer auch dann vollständig zahlt, wenn der Schaden durch nachlässiges Verhalten entstanden ist – eine wichtige Sicherheitsgarantie im Alltag.
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