Wer sich für den Bau eines Kellers entscheidet, steht vor der Wahl eines geeigneten Baustoffes für die Kellerwände. Vor allem an die Außenwände von Kellern sind hohe Anforderungen gestellt: Sie müssen besonders tragfähig und druckfest sein und sie müssen Kälte und Feuchtigkeit fernhalten. Wird ein Teil des Kellers auch als Wohnraum genutzt, stellt sich außerdem die Frage nach dem Raumklima. Auch Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit spielen bei der Auswahl des Baustoffes eine Rolle. Wir beleuchten den Baustoff Gasbeton. Was ist das eigentlich und welche Vorteile hat dieser Werkstoff zu bieten?
Was ist Gasbeton?
Gasbeton (auch Porenbeton genannt) ist ein sehr poröser und leichter mineralischer Baustoff. Er wird aus Kalk, Zement, Sand und Wasser in einem speziellen Dampfhärteverfahren hergestellt. Durch die sogenannte Porosierung werden Luftporen erzeugt, die für die geringe Dichte des Baustoffes verantwortlich sind.

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Was sind die Vorteile von einem Keller aus Gasbeton?
Der Baustoff Gasbeton überzeugt durch eine Reihe wichtiger Vorteile.
Vorteil Nr. 1: Gute Wärmedämmung
Eine gute Wärmedämmung im Keller spart Heizkosten, hält Schimmel fern und beugt Bauschäden vor.
Durch die luftgefüllten Poren hat Gasbeton einen hohen Luftanteil. Luft besitzt keine Wärmeleitfähigkeit. Dank der isolierenden Eigenschaften der Luft wird der Wärmedurchgang durch eine Wand aus Gasbeton deutlich reduziert.
Vorteil Nr. 2: Nicht brennbar
Brandschutz ist in erster Linie wichtig für die Unversehrtheit der Bewohner eines Gebäudes. Er kann aber außerdem auch Kosten sparen: Viele Versicherer bieten für Gebäude mit schwer entflammbaren Baustoffen günstigere Konditionen an.
Wandkonstruktionen aus Gasbeton bieten im Brandfall Sicherheit. Der Baustoff enthält keine brennbaren Bestandteile und verformt sich wegen des äußerst geringen Wärmedurchgangs auch bei großer Hitze kaum. Gasbeton ist in die höchste Baustoffklasse A1 der DIN EN 13501 „nicht brennbar“ eingestuft. Er entwickelt weder Rauch noch giftige Gase.
Vorteil Nr. 3: Belastbar und tragfähig
Gasbeton zeichnet sich durch eine hohe Belastbarkeit und eine gute Tragfähigkeit aus. Dies liegt an der Homogenität des Baustoffes. Die luftgefüllten Poren treten nicht an manchen Stellen gehäuft vor, sondern verteilen sich gleichmäßig über den gesamten Stein. Wegen seiner großen Tragfähigkeit eignet sich der Baustoff gut für vertikal tragende Elemente wie Mauern, Wände und Pfeiler. Gasbeton hält überdies hohen Biegebeanspruchungen stand. Daher kann das Material auch bei horizontalen Bauteilen, wie etwa Deckenplatten und Stürzen, eingesetzt werden.

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Vorteil Nr. 4: Gasbeton sorgt für ein angenehmes Raumklima
Die Wahl des Baustoffes beeinflusst, wie angenehm die Temperaturen eines Gebäudes sind. Gasbeton verfügt über eine gute Wärmedämmung und kann zudem Wärme wie Kälte speichern. Damit werden Temperaturschwankungen in den Räumen abgemildert. Als atmungsaktiver Baustoff gleicht Gasbeton die Luftfeuchtigkeit im Kellerinneren aus. Dies sorgt für ein gesundes Raumklima und beugt Schimmelbildung vor.
Vorteil Nr. 5: Leicht handhabbar
Ein wesentlicher Vorteil von Gasbeton ist seine leichte Verarbeitung. Gasbeton ist wegen seines hohen Anteils an Luftporen ein sehr leichter Baustoff. Selbst mit einfachen manuellen Werkzeugen lassen sich die Steine auf das gewünschte Format zuschneiden. Dafür kann eine Leichtbetonsäge eingesetzt werden, doch auch Fuchsschwanz oder Stichsäge reichen vollkommen aus. Für das Schleifen der Schnittflächen genügt Schleifpapier für Holz. Löcher werden mit der Bohrmaschine in die Steine gebohrt. Dank der unkomplizierten Bearbeitungsmöglichkeiten lassen sich Wände aus Gasbeton auch ohne großen Aufwand mit Installationsöffnungen versehen.
Vorteil Nr. 6: Wirtschaftlich
Mit Gasbeton als Baustoff kann ein Keller schnell und effizient errichtet werden. Die einfache Verarbeitung sowie perfekt aufeinander abgestimmte Systembausteine sparen Zeit beim Bau und verringern damit die Handwerkerkosten.
Vorteil Nr. 7: Umweltfreundlich
Außenwände aus Gasbeton benötigen keine zusätzliche Wärmedämmung. Dieser Aspekt trägt ganz besonders zu der guten Ökobilanz von Gasbeton bei. Hinzu kommt: Als mineralischer Baustoff kann Gasbeton recycelt werden. Sowohl Schnittabfälle von der Baustelle als auch Abbruch aus Gasbeton können über ein Rücknahmenetz der Wiederverwertung zugeführt werden. Die Baurestmassen werden zu Granulaten verarbeitet, die für verschiedene Zwecke zum Einsatz kommen: etwa als Ölbinder, als Filtermaterial, als Fußbodenschüttungen, als Hygienestreu für Haustiere oder als Vegetationssubstrat für Dachbegrünungen.
Fazit
Mit den leichten und einfach verarbeitbaren Gasbetonsteinen kann ein Keller kostensparend in relativ kurzer Bauzeit errichtet werden. Gasbetonwände garantieren eine gute Wärmedämmung, hohen Brandschutz und ein gesundes Raumklima. Die mineralischen Bestandteile von Gasbeton können wiederverwertet werden.
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