Die Garten-Strohblume (Helichrysum bracteatum) schmückt nicht nur das Sommerbeet, auch im frischen Blumenstrauß oder als Trockenblume ist sie ein Eyecatcher. Die fröhliche Gartenblume aus dem fernen Down Under sorgt das ganze Jahr für Freude an ihren Blüten. Die feinen und an Papier erinnernden Blütenstände sind robust und wetterfest. Im Großen und Ganzen ist die Blume unkompliziert, wenn man ihre wenigen Ansprüche berücksichtigt wird man mit einer ausdauernden und leuchtenden Blüte belohnt.
Die botanische Familie und Herkunft der Strohblume
Früher lautete der lateinische Name der Garten-Strohblume: Helichrysum bracteatum, heute wird sie auf Latein Xerochrysum bracteatum genannt, beziehungsweise sind beide Namen noch geläufig. Sie gehört zu der Familie der Korbblütler (Asteraceae) und ist eine einjährige Sommerblume. Ursprünglich kommt die Garten-Strohblume aus Australien, dort ist sie häufig in freier Natur zu finden. Bevorzugt wächst sie in Wäldern mit sandigen bis sandig-lehmigen Böden. Gegen Ende des 18. Jahrhunderts kam die Strohblume erstmals nach Europa. Bereits um die Mitte des nächsten Jahrhunderts hatte sie die Gärten Deutschlands erobert.
Wuchs, Blätter, Blüten und Früchte
Je nach Sorte wird die Garten-Strohblume zwischen 30 und 100 Zentimetern groß. Ihr Wuchs ist aufrecht mit reich verzweigten Stängeln, welche sattgrüne Blätter besitzen. An den Enden der Stängel sitzen die bunten und wunderbar leuchtenden Blüten der Sommerblume. Die Blätter stehen versetzt und erreichen eine Länge von circa fünf bis sieben Zentimetern. Sie sind linealisch geformt, das bedeutet, dass sie mehr als 10 x so lang sind, wie sie breit sind und gerade Blattränder aufweisen. Diese Blattränder verlaufen im Trend parallel zueinander.

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Die Sommerblume blüht von Juli bis September. Die Farbtöne der Blüten gehen von reinem Weiß über Gelb und Orange bis zu einem bezaubernden Rosa und Rot. Häufig spielt eine rote Blüte in das bräunliche Farbspektrum hinein. Ihre bunten Blütenkörbchen bringen Farbe in Beete und Kübel. Die Früchte der Garten-Strohblume werden Achänen genannt. Dabei handelt es sich um eine besondere botanische Form von säulenartigen Gebilden. Diese sogenannten Schließfrüchte bergen die Blumensamen in sich, die federartige Haare (wie der Löwenzahn) besitzen. Dank dieser besonderen Ausstattung kann der Wind die Samen optimal weitertragen.
Strohblume: Boden und Standort
Beim Boden ist es am wichtigsten, dass er sehr gut durchlässig ist! Außerdem sollte er reich an Humus und arm an Nährstoffen sein. Falls die Garten-Strohblume in einem Kübel oder einem Balkonkasten gesetzt werden soll, muss unbedingt unten in das Gefäß eine Schicht mit Drainage gelegt werden! Die Garten-Strohblume liebt sonnige und warme Plätze im Garten. Unter diesen Voraussetzungen gedeiht sie am besten, das gilt natürlich auch für die Kultivierung in Pflanzgefäßen auf der Terrasse oder dem Balkon. Für das Ziehen der Sommerblume in Gefäßen empfiehlt es sich, niedrig wachsende Sorten zu wählen.
Eine gute Wahl für die Kultivierung in Gefäßen ist die Sorte „Bikini“. Denn sie wächst relativ niedrig und ist in fünf abwechslungsreichen Farben erhältlich. Bis zu 60 Zentimeter erreicht die Sorte „Monstrosum“, sie ist in gleich acht verschiedenen Farben erhältlich. Viele Hobbygärtner bevorzugen die pastelligen Töne der „Monstrosum“.
Die Aussaat der Helichrysum bracteatum
Bereits ab März kann im Haus mit der Vorkultivierung der Garten-Strohblume begonnen werden. Dazu benötigt man spezielle Anzuchterde, in die man die Samen dünn aussät. Ideal sind Temperaturen von mehr oder weniger konstanten 18 Grad. Unter diesen Bedingungen können die Sämlinge nach ungefähr drei Wochen in einzelne kleine Töpfe pikiert werden. Bei diesem Arbeitsschritt muss auch die Erde gewechselt werden. Die jungen Sämlinge brauchen nach der Anzuchterde nun eine nährstoffarme Erde.
In der nächsten Zeit mögen es die kleinen Blumen auch gern weniger warm, optimal ist eine Temperatur zwischen acht und zehn Grad. Nach den Eisheiligen können die Jungpflanzen nach draußen gesetzt werden. Im Beet ist ein Abstand von 20 bis 30 Zentimetern zwischen den einzelnen Garten-Strohblumen nötig. Nach den Eisheiligen ist auch eine direkte Aussaat der Samen ohne Vorkultur ins Gartenbeet möglich. Dafür gelten natürlich die gleichen Abstandsmaße.

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Die Vermehrung
Die Vermehrung findet ausschließlich über die Aussaat statt. Diesen Prozess haben wir bereits beschrieben. Um selber Samen für das nächste Jahr zu gewinnen werden von den bereits verwelkten Blüten die Samen vorsichtig abgenommen und an einem dunklen und trockenen Ort gelagert. In Naturgärten kann man natürlich auch auf das Prinzip Zufall setzen und die Samen durch den Wind durch den Garten tragen lassen. Und sich im nächsten Frühjahr davon überraschen lassen, wo neue Strohblumen aufgehen. Die Garten-Strohblume ist übrigens horstbildend. Bei horstbildenden Pflanzen ist es nicht nötig eine Wurzelsperre in den Boden einzulassen, da sie sich nicht über Wurzelausläufer vermehren können.
Die richtige Pflege der Strohblume
Diese Sommerblume ist erfreulich anspruchslos und pflegeleicht. Beim Gießen reichen mäßige Gaben. Und das Düngen fällt komplett weg, da sie nur einen sehr geringen Bedarf an Nährstoffen hat. Damit die Kraft der Blume für neue Blüten reserviert wird, sollte Verblühtes regelmäßig abgeschnitten werden. Größere Sorten benötigen ein wenig Unterstützung, sobald sie eine Höhe von etwa 50 Zentimetern erreicht haben. Dann sollten die Stängel angebunden werden.
Schädlinge und Krankheiten
Man sollte die schöne Garten-Strohblume regelmäßig auf Befall mit Schädlingen oder auf eventuelle Krankheiten kontrollieren. Leider ist sie nicht resistent gegen den Falschen Mehltau und Welkekrankheiten. Der Falsche Mehltau ist ein Pilz, den man an grauen bis violetten und fleckigen Belägen auf den Blättern erkennen kann. Um ihn gar nicht erst ausbrechen zu lassen, empfiehlt es sich darauf zu achten, dass die Blätter nicht dauerhaft nass sind und die Blumen wie sowieso für gutes Gedeihen empfohlen, an einem sonnigen und warmen Ort stehen.
Auch Blattwanzen oder Blattläuse suchen die Blume gerne auf. Blattwanzen erkannt man an ihrem flachen und breiten Körper. Diese Schädlinge fressen Löcher in Triebe und Blätter, dabei bevorzugen sie die zarten, jungen Teile der Pflanze. Zum Glück sind die Tiere recht langsam und träge, sie lassen sich durch eine Wasserdusche oder dem leichten Schütteln der Pflanze entfernen. Danach kann man eine Schmierseifenlauge aus Wasser und Kaliseife selbst herstellen, mit der man die Pflanze abspritzt um einen weiteren Schädlingsbefall zu vermeiden.

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Blattläuse verraten sich durch einen klebrigen Honigtau, den sie ausscheiden. Wenn Ameisen die Garten-Strohblume aufsuchen, dann kann das ein Zeichen für den Befall mit Blattläusen sein, da sich manche Sorten von Ameisen von Honigtau ernähren. Auch die Blattläuse lassen sich auf natürliche Weise bekämpfen. Dazu nimmt man eine Mischung aus Kaliseife und Pflanzenöl oder verwendet ein Mittel auf der Basis von Neemöl.
Strohblume: Das Haltbarmachen der Blüten
Die Garten-Strohblume ist seit Jahrzehnten eine der beliebtesten Trockenblumen. Denn auch in einem getrockneten Zustand bleibt die wunderbaren Farben der Blüten fast vollständig erhalten. Und auch die Blütenform ist nach dem Trocknen nahezu identisch mit der der frischen Blüte. Zum Trocknen vorgesehene Blüten sollten schon im Knospenstadium geschnitten werden. Die Blüten öffnen sich nach dem Schneiden und sie sind durch den frühen Schnitt besonders lange haltbar. Zum Trocknen hängt man die geschnittenen Stängel kopfüber an einen Ort, der gut belüftet und relativ kühl ist. Nach dem Trocknen können sie zu Gestecken, Kränzen oder Sträußen gebunden werden, die auch noch im Winter für Farbe und Sommerstimmung im Haus sorgen.
Übrigens gilt ihre Blüte seit vielen Jahrzehnten als Symbol für Unsterblichkeit, allein schon deshalb wurde sie früher gerne in Kränze und Trockensträuße gebunden. Diesen Ruf als „Immortelle“ hat sie sicher ihren unglaublich haltbaren getrockneten Blüten zu verdanken. Die Garten-Strohblume ist eine der populärsten Garten- und Schnittblumen. Ihre körbchenförmigen Blüten verzaubern den Betrachter mit ihren leuchtenden Farben.
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