Viele Immobilienbesitzer versprechen sich Vorteile von einem Verkauf in Eigenregie. Es müssen keine Termine mit Maklern abgesprochen werden und die Hoffnung auf einen hohen Verkaufspreis ohne Abzug einer Courtage steht im Raum. Doch bereits bei der Präsentation, dem Zeitpunkt des Verkaufs und dem Angebotspreis unterlaufen vielen Eigentümern teure Fehler.
So kann bei einem zu niedrigen Angebot bares Geld auf dem Tisch liegen bleiben und eine zu hohe Forderung potenzielle Kunden abschrecken. Besonders kritisch ist es, wenn die Immobilie nach mehrfacher Preissenkung als „Ladenhüter“ wahrgenommen wird und für stille Marktbeobachter an Attraktivität verliert. Mit der richtigen Vorbereitung gelingt es auch Laien, ein Haus zu optimalen Konditionen auf den Markt zu bringen.
Verkaufen zum richtigen Preis
Viele Eigentümer haben eine emotionale Bindung zu einem Haus, und diese fließt in die Preisgestaltung ein. Entscheidend ist es daher, die Immobilie bewerten zu lassen ohne persönliche Aspekte einzuberechnen.Interessenten vergleichen grundsätzlich Angebote und orientieren sich an realistischen Preisen. Bei einem zu hohen Startpreis bleiben die Anfragen aus und die Vermarktungsdauer zieht sich in die Länge. Beobachter werden skeptisch und eine notwendige Preissenkung stempelt das Objekt als „unverkäuflich“ ab.
Ein Preis unter dem Marktwert hinterlässt immer einen bitteren Nachgeschmack. Was viele nicht wissen, ist, dass es keinen teuren Sachverständigen oder einen Makler bedarf, um eine marktgerechte Bewertung einer Immobilie zu ermitteln. Das Vergleichswertverfahren ist eine schnelle und bewährte Methode, um den perfekten Verkaufspreis zu berechnen – und das ohne großen Aufwand.
Das Vergleichswertverfahren
Die Methode basiert auf den tatsächlichen Verkaufspreisen ähnlicher Immobilien in der Umgebung. Viele Makler nutzen dieses Wissen ebenfalls für eine Bewertung. Zugrunde gelegt werden Faktoren wie Lage, Baujahr, Größe und Ausstattung des Objekts. Es ist eine realistische Berechnung, da der Marktpreis auf tatsächlichen Transaktionen und der Zahlungsbereitschaft der Kunden beruht. Der Immobilienmarkt ist stark von der Lage abhängig. In attraktiven Städten oder Quartieren sind die Verkaufserlöse höher. Das Vergleichswertverfahren berücksichtigt die regionalen Unterschiede und bewertet das Verkaufsobjekt oft in kurzer Zeit zum aktuellen Preisniveau.
Wann lohnt sich ein Gutachter oder ein Makler?
Eine professionelle Bewertung kann unter Umständen sinnvoll sein. Eine präzise Wertermittlung ist etwa bei einer Erbschaft oder einer Scheidung erforderlich. Der exakte Wert wird für rechtliche Entscheidungen herangezogen, und in diesem Fall reicht ein Vergleichswertverfahren nicht aus. Bei einem reinen Verkauf ist ein teures Gutachten nicht erforderlich. Makler bieten zwar ebenfalls Bewertungen an, haben aber oft ein Eigeninteresse an einem Maklerauftrag.
Wer sich selbst informieren möchte, kann auf frei zugängliche Verkaufsdaten und Vergleichswerte setzen. Wer mit dem Gedanken spielt, eine Immobilie zu verkaufen, kann frühzeitig mit der Recherche beginnen und sogar einen Preistrend erfassen. Kleine Reparaturen, eine schöne Gestaltung für die Angebotsfotos und die Besichtigungstermine erreichen einen optimalen Verkaufspreis – ganz ohne zusätzliche Ausgaben.
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