Kellerasseln (lateinisch Porcellio scaber) gehören zu den nachtaktiven Krebstieren und sind weltweit verbreitet. Besonders wohl fühlen sie sich in dunklen, feuchten Ecken im Keller, in Komposthaufen und leider auch an Hauswänden. Tagsüber verstecken sie sich meistens unter Steinen, Holz oder Laub.
Es ist wichtig zu betonen, dass von Kellerasseln kein Gesundheitsrisiko für Menschen und Haustiere ausgeht und sie absolut nicht gefährlich sind. Durch ihr Auftreten können sie aber anzeigen, dass es am Gebäude ein Problem mit Schimmel oder Feuchtigkeit gibt. Wenn sie in großer Anzahl in die Innenräume eindringen, vermitteln sie aber den meisten Menschen doch ein ungutes Gefühl. Der Wunsch nach effektiven Gegenmaßnahmen kommt auf.
Ursachen für das Auftreten von Kellerasseln an Hauswänden & Co.
1. Die Lebensgrundlage von Kellerasseln: Feuchtigkeit
Kellerasseln benötigen Feuchtigkeit zum Leben und so sind dauerhaft feuchte Hauswände ein wahres Paradies für sie, das sie regelrecht anzieht. An schattigen Orten, wo die Nässe nach Regenfällen nur langsam verdunstet, halten sie sich gerne auf. Kellerasseln mögen keine Wärme und kein direktes Sonnenlicht. Das perfekte Klima für sie sind darum Wände, die größtenteils im Schatten liegen und in deren Nähe sich idealerweise auch noch eine dichte Vegetation ausbreitet.
2. Unterschlupfmöglichkeiten
Orte, an denen sich Kellerasseln perfekt verstecken können, sind beispielsweise in Spalten und Rissen im Gemäuer oder hinter abgebröckeltem Putz. Auch dichte Grasbüschel, Holzstapel und Laubberge, die sich nah an den Außenwänden von Häusern befinden, werden von ihnen gerne aufgesucht. Ausschlaggebend ist auch hier die Feuchtigkeit.
3. Die Ernährungsgrundlage von Kellerasseln
Kellerasseln ernähren sich von organischen Abfällen, Schimmelpilzen und abgestorbenen Pflanzenteilen. Befinden sich also in der Nähe des Hauses vermoderte Blätter, Holzreste oder Moos, so bietet das den meist unerwünschten kleinen Tieren ausgezeichnete Lebensbedingungen.

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Was kann man gegen Kellerasseln tun?
Um Kellerasseln auf Abstand zu halten, ist die Reduzierung von Feuchtigkeit essenziell. Der Bereich direkt am und rund um das Haus sollte so weit wie möglich trocken gehalten werden. Was in Wohnungen selbstverständlich ist, gilt auch für Kellerräume – regelmäßiges Lüften! Um Regenwasser besser abzuleiten, haben sich Kiesbeete an den Hauswänden und die Installation von Drainagen bewährt. Da sich Regenwasser dort sammelt, wo es undichte Wasserleitungen oder löchrige Dachrinnen gibt, sollten entsprechende Reparaturen stets zeitnah durchgeführt werden.
Beliebte Rückzugsorte für Kellerasseln sind unter anderem Holzstapel oder Laubhaufen – diese sollten darum möglichst nicht in unmittelbarer Nähe zu Hauswänden errichtet werden. Um den Tierchen ihre Verstecke direkt im Fundament oder im Mauerwerk zu nehmen, empfiehlt es sich, sämtliche Risse und Spalten darin zu schließen. Falls es vermooste Stellen oder Pflanzen wie Efeu gibt, kann deren Entfernung ein effizienter erster Schritt sein. Diese halten nämlich nicht nur die Feuchtigkeit, sondern sind in abgestorbenem Zustand auch Futter für Kellerasseln.
Alle verrottenden organischen Stoffe sind Nahrungsquellen, sodass auch Komposthaufen nie direkt an der Hauswand angelegt werden sollten. Wenn man abgestorbene Pflanzenteile regelmäßig entfernt, ist das „Buffet“ für Kellerasseln und andere Tierchen wesentlich karger. Tiere, die sich selbst von Kellerasseln ernähren, sind unter anderem Vögel und Reptilien. Diese natürlichen Fressfeinde siedeln sich gerne in naturnahen Gärten mit Unterschlupfmöglichkeiten an. Wer sie also direkt zum Beispiel mit Vogeltränken und Futterhäuschen anlockt, kann so die Anzahl an Kellerasseln gleichzeitig reduzieren.
Welche traditionellen Hausmittel helfen?

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Spätestens wenn es viele der kleinen Krebstierchen auch bis in die Innenräume schaffen, möchten die meisten Menschen noch effizienter gegen sie vorgehen. Ausprobieren könnte man folgende Hausmittel:
- Kalk: Kalk entzieht Feuchtigkeit und macht die Umgebung unattraktiv für Kellerasseln.
- Kieselgur: Dieses sehr feine Pulver entzieht den Kellerasseln ihre Körperflüssigkeit und die Tiere trocknen aus.
- Essigwasser: Wenn man es direkt auf die betroffenen Mauerstellen gießt, werden Kellerasseln von diesem Geruch abgeschreckt.
- Lavendel: Durch das Auslegen von frischen oder getrockneten Lavendelzweigen in dunklen, feuchten Ecken, lassen sich Kellerasseln durch die ätherischen Öle vertreiben.
Von der Verwendung hochgiftiger chemischer Insektenvernichtungsmittel sollte man aus Umweltschutzgründen unbedingt absehen. Kellerasseln stellen kein Gesundheitsrisiko dar und sind keine Schädlinge. Sie fressen weder gesundes Holz noch befallen sie Lebensmittel. Da sie sich nur von organischem Abfall und abgestorbenen Pflanzenteilen ernähren, also zu den Saprophagen gehören, richten sie keinen wirklichen Schaden an. Tatsächlich tragen sie sogar zur Bildung von Humus bei. Sie sind ein häufig auftretendes Phänomen an Hauswänden und es ist wichtig zu wissen, dass Kellerasseln immer ein Hinweis auf Feuchtigkeit oder Schimmel sind. Bekommt man dieses Problem in den Griff und achtet auf eine trockene Umgebung, kann ihr Auftreten langfristig verhindert werden.
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