Der Anblick von Marderkot vor der eigenen Haustür überrascht und beunruhigt viele Hausbesitzer. Die geschickten und anpassungsfähigen Wildtiere hinterlassen gelegentlich ihre Spuren in Form von Kot in der Nähe menschlicher Behausungen. Diese Situation erfordert Vorsicht und fundiertes Wissen über den richtigen Umgang mit dieser unerwünschten Hinterlassenschaft.
Lang und dünn: Erkennen von Marderkot
Marderkot weist charakteristische Merkmale auf. Die Exkremente sind in der Regel etwa zehn Zentimeter lang und haben einen Durchmesser von circa einem Zentimeter. Sie zeigen eine zylindrische Form mit einem oft spitz zulaufenden Ende, während das andere Ende eher abgerundet erscheint. Die Farbe des Kots variiert je nach Nahrung des Marders, reicht aber meist von Dunkelbraun bis Schwarz.
Ein weiteres Erkennungsmerkmal ist der intensive, moschusartige Geruch, der von den Ausscheidungen ausgeht. Dieser Geruch dient den Mardern zur Markierung ihres Territoriums und ist für menschliche Nasen recht unangenehm. Bei genauerer Betrachtung zeigen sich oft Überreste der Nahrung im Kot. Da Marder Allesfresser sind, stammen diese Reste von Insekten, kleinen Nagetieren, Früchten und Abfällen.
Ist Marderkot gefährlich?
Der Umgang mit Marderkot birgt potenzielle Gesundheitsrisiken. Marder fungieren als Träger verschiedener Krankheitserreger, darunter Parasiten, Bakterien und in seltenen Fällen auch Viren. Zu den möglichen Erkrankungen, die durch den Kontakt mit Marderkot übertragen werden, zählen Salmonellose, Leptospirose und verschiedene parasitäre Infektionen. Besonders gefährlich erweist sich der Fuchsbandwurm, dessen Eier gelegentlich im Kot von Mardern vorkommen, die sich mit infizierten Mäusen ernährt haben.
Zum Schutz vor diesen Gesundheitsrisiken erweisen sich bei der Entfernung von Marderkot Schutzmaßnahmen als unerlässlich. Das Tragen von Einweghandschuhen und die Vermeidung direkten Hautkontakts mit dem Kot sind geboten. Eine Atemschutzmaske schützt zusätzlich vor dem Einatmen von möglicherweise kontaminierten Staubpartikeln. Alle Reinigungsutensilien wie Papiertücher oder alte Lappen gehören nach dem Säuber in den Müll. Außerdem ist eine gründliche Händedesinfektion unerlässlich, obgleich Handschuhe getragen wurden.
Korrekte Entsorgung
Die sachgerechte Entfernung und Entsorgung von Marderkot erweist sich als entscheidend, um eine Verbreitung von Krankheitserregern zu verhindern. Der erste Schritt besteht darin, den Kot vorsichtig mit einem Papiertuch oder einer Plastiktüte aufzunehmen. Die Vermeidung direkter Berührung oder Zerdrücken des Kots verhindert die Freisetzung von Krankheitserregern. Auf die Beseitigung des Kots folgt eine gründliche Desinfektion der betroffenen Stelle. Die Verwendung eines geeigneten Desinfektionsmittels, das sowohl gegen Bakterien als auch gegen Parasiteneier wirkt, ist angeraten.
Wichtig ist, die Anwendungshinweise des Herstellers zu berücksichtigen. Übrigens: Bei porösen Oberflächen wie Holz oder Beton erweist sich eine mehrmalige Behandlung als notwendig. Die verschlossene Plastiktüte mit dem Kot kommt in die Restmülltonne – nicht in den Biomüll oder auf den Kompost. In einigen Regionen existieren spezielle Vorschriften für die Entsorgung von Tierkot, was sich bei den lokalen Abfallbehörden erfragen lässt.
Besser vorsorgen: Präventive Maßnahmen
Zur Vermeidung zukünftiger Besuche von Mardern und deren Hinterlassenschaften bieten sich verschiedene präventive Maßnahmen an. Eine der effektivsten Methoden besteht in der Beseitigung potenzieller Nahrungsquellen. Das sorgfältige Verschließen von Mülltonnen und die Vermeidung von Essensresten im Garten sind wichtig. Auch das regelmäßige Aufsammln von Fallobst hilft, da es Marder anlockt.
Überdies suchen die Tiere oft Unterschlupf in der Nähe von Häusern. Das Verschließen möglicher Eingänge zu Dachböden, Schuppen oder unter Terrassen mit engmaschigem Drahtgitter beugt einem Befall vor. Besondere Aufmerksamkeit gilt kleinen Öffnungen, da Marder sich durch erstaunlich enge Spalten zwängen. Eine gute Beleuchtung mit Bewegungsmeldern wirkt ebenfalls abschreckend, da Marder eher dunklere, ungestörte Bereiche bevorzugen.
Eine weitere Option sind Abwehrmittel aus dem Handel. Dazu zählen akustische Geräte, die für Menschen unhörbare, aber für Marder unangenehme Töne aussenden, sowie Duftstoffe, die den Geruchssinn der Tiere irritieren. Die Wirksamkeit dieser Methoden variiert und nimmt oft mit der Zeit ab, da sie sich daran gewöhnen. Eine naturnahe Gestaltung des Gartens trägt paradoxerweise dazu bei, Marder fernzuhalten. Die Schaffung natürlicher Lebensräume und Nahrungsquellen für die natürlichen Fressfeinde der Marder, wie Eulen oder Füchse, fördert ein natürliches Gleichgewicht, das die Marderpopulation in Schach hält.
Tierschutz nicht vergessen
Marder stehen in vielen Ländern unter Naturschutz und ihre Tötung oder ihr Fangen sind verboten. Die Verwendung von Fallen oder giftigen Substanzen ist in der Regel illegal und führt zu empfindlichen Strafen. Stattdessen empfiehlt sich der Einsatz humaner und tierschutzgerechter Methoden zu ihrer Vertreibung. Auch die Konsultation eines Fachmanns für Wildtiermanagement oder der zuständigen Naturschutzbehörde kann im Zweifelsfall hilfreich sein, um rechtlich unbedenkliche und effektive Lösungen zu finden.
Ohne Umsicht geht es nicht
Der Umgang mit Marderkot vor der Haustür verlangt nach einem umsichtigen Vorgehen. Durch die korrekte Identifikation, vorsichtige Entfernung und Entsorgung sowie die Umsetzung präventiver Maßnahmen lässt sich die Situation effektiv bewältigen. Die Beachtung des Gesundheitsschutzes und gleichzeitige Respektierung der Rechte sowie des Lebensraums dieser faszinierenden Wildtiere sind dabei wichtig. Mit dem richtigen Wissen und einer sorgsamen Herangehensweise ist ein harmonisches Nebeneinander von Mensch und Marder durchaus möglich.
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